Wir legen Wert auf Unabhängigkeit und Transparenz.
Das Fabrikgebäude der Alois Baumgartner AG an der Weinbergstrasse in Rüti ZH wurde 1906/07 erstellt und diente bis zur Einstellung der Produktion 1972 der Herstellung von Bestandteilen von Webstühlen.
Im Herbst 2016 trat die Eigentümerschaft des Fabrikgebäudes an IBID heran, mit Bitte um Abklärung der Schutzwürdigkeit des Objektes im kommunalen Inventar. An der Begehung mit Eigentümern, Architekt und der Gemeinde wurde übereinstimmend der Schutzcharakter des Gebäudes festgestellt.
IBID wurde daraufhin von der Eigentümerschaft um Ausarbeitung einer Bestandesdokumentation, eines Schutzvertrages und der Begleitung der denkmalpflegerischen Fragestellungen bei Umbau und Umnutzung gebeten. Kurz darauf konnte der Vertrag mit der Gemeinde unterzeichnet werden und das Projekt durch Hirzel-Architekten Wetzikon entwickelt werden. Nebst der Sanierung des Fabrikbaus wurden die umliegenden Flächen in Zentrumsnähe mit Wohngebäuden bebaut und das Objekt zum architektonischen Bezugspunkt für die neue umliegende Überbauung gemacht.
Die denkmalpflegerische Herausforderung der gewünschten Aussenraumergänzung zur neuen Wohnnutzung wurde unkonventionell, aber letztlich substanzschonend gelöst. Dadurch konnte der bauzeitliche, von oben herab gut wahrnehmbare Flachdachbereich von weiterer Nutzung freigehalten werden.
Abstufungen der Oberflächentextur verhelfen der schlichten bauzeitlichen Gliederung wieder zu ihrer Geltung und betonen die ursprüngliche industrielle Bauaufgabe. Das Bauvolumen wird von den benachbarten Bauten aufgenommen. Der Wunsch nach Aussenräumen wurde substanzschonend und ohne Abstriche für das Ortsbild innerhalb des bestehenden Gebäudevolumens realisiert.
Nebst dem Erhalt des Äusseren und der Tragstruktur bildete vor allem das markante Treppenhaus eine Herausforderung bezüglich Brandschutz und Absturzsicherungen.
Vorliegendes Projekt konnte dank der Bündelung der Interessen von Gemeinde, Eigentümerschaft und Planern innert vergleichsweise kurzer Zeit geplant und ohne Rekurse realisiert werden.
Darstellung des Firmenareals um 1921
Briefkopf der Textil AG Romanshorn, 1921, StATG 4’143’6, 3-83
IBID hat mit einer bauhistorischen Analyse die Entwicklungsgeschichte und den Baubestand des Industriestandortes der Hydrel AG in Romanshorn (TG) untersucht und dokumentiert. Die Abklärungen erfolgten im Rahmen einer strategischen Entwicklungsplanung für das Areal. Die Analyse fasst die bauhistorischen Fakten übersichtlich zusammen, benennt wichtige baukulturelle Werte und weist auf Potentiale hin, die dem Areal unverwechselbaren Charakter verleihen. Sie eignet sich als Grundlage für eine bestandsorientierte Entwicklung des Areals mit Inwertsetzung der geschichtlichen Spuren. Darüber hinaus kann sie als Basis für die kommunalen denkmalpflegerischen Entscheidungen dienen.
Das Hydrel-Gelände, nahe zum See und nördlich des Hafens, wurde in vier wesentlichen Phasen zwischen 1891 und 1998 erstellt. Die zunächst freistehende, vom Ufer abgerückte Bobinenfabrik, in direkter Nachbarschaft der westlich errichteten Direktorenvilla erfährt eine erste prägende Erweiterung im frühen 20. Jahrhundert. Die Krise der Textilindustrie führt Mitte des Jahrhunderts zur Umnutzung des Areals durch die Hydrel AG (hydraulische Maschinen). Der grossräumige Richtplan für die Uferlinie des Bodensees beeinflusst das Gelände massgeblich, so dass die heutige Situation das Resultat der gewachsenen Arealentwicklung innerhalb seiner Umgebung abbildet.
Historische Schrägaufnahme um 1947
(Firmenarchiv Hydrel)
Systemskizzen
Darstellung der historischen Entwicklungsphasen (IBID 2021)
Historische Schrägaufnahme nach 1965
(Firmenarchiv Hydrel)
Die Abkürzung ISOS ist unter Planenden längst kein Fremdwort mehr. Ein Urteil des Bundesgerichts hat 2009 das Bundesinventar der schutzwürdigen Ortsbilder Schweiz aus den Amtstuben der Bundesverwaltung geholt und für Kantone und Gemeinden als verbindlich erklärt. Seither wurde das ISOS kontrovers diskutiert: Das ISOS schaffe Rechtsunsicherheit und blockiere die Innenentwicklung monieren die Kritiker, die andere Seite hebt die Bedeutung des ISOS für die schweizerische Baukultur hervor und betont deren touristisches Potential.
Wenig bekannt ist, dass sich das ISOS nicht auf national bedeutende Ortsbilder beschränkt. In allen Landesteilen wurden auch systematisch Dörfer und Weiler mit regionalen und lokalen Eigenheiten aufgenommen. Rechtsverbindlich sind diese Ortsbildaufnahmen für die Gemeinden in der Regel nicht, aber es wäre unklug, sie deshalb nicht zu beachten. Immerhin stellen sie für zahlreiche Dörfer und Weiler die einzige Fachgrundlage dar, die sich explizit mit dem Ortsbild und seinen Qualitäten auseinandersetzt. So gesehen ist das ISOS ein Geschenk und stellt eine wichtige Grundlage für eine kosteneffiziente Entwicklung von Siedlungsleitbildern oder Kernzonenbestimmungen dar. Kernzonen dienen im Kanton Zürich dem Erhalt und der Pflege von Siedlungsqualitäten. Damit steht schon fest, dass die Planenden auch in den nur lokal und regional eingestuften Ortsbildern nicht um das Thema Ortsbildschutz herumkommen. Wir empfehlen daher, die ISOS-Aufnahme mit eigenen Analysen und Entwicklungsleitbildern zu ergänzen.
Dabei können gleich auch die notwendige Aktualisierung der Analyse und die Überprüfung der Schutzziele stattfinden. So entsteht aus den etwas spröden ISOS-Aufnahmen eine solide Grundlage für rekursfeste Entscheide bei der Ortsplanung. Schützen, pflegen und entwickeln kann man nur, was man kennt. Gerne analysieren wir Ihre ortsplanerischen Instrumente zusammen mit dem ISOS und machen Vorschläge für eine sinnvolle Weiterentwicklung.
Mit seinen An- und Nebenbauten bildet der im Grundbestand von 1657 stammende Gasthof zum Rebstock ein historisch gewachsenes Ensemble von hoher baukünstlerischer und ortsbaulicher Bedeutung. Der gut erhaltene Fachwerkbau birgt in seinem Innern Räumlichkeiten, die seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert worden sind. Im Hinblick auf einen Umbau und eine teilweise Umnutzung der Liegenschaft erstellte IBID im Auftrag der Denkmalpflege Schaffhausen ein Detailinventar. Dieses umfasst eine Bestandsaufnahme mit ausführlicher Dokumentation, eine baugeschichtliche Beurteilung sowie hypothetische Baualterspläne.
Das Asyl Wil wurde in zwei Bauetappen zwischen 1889 und 1903 durch die damaligen Kantonsbaumeister Theodor Gohl und Adolf Ehrensperger erbaut. Die Gebäude befinden sich heute im Inventar der Baudenkmäler der Stadt Wil oder sind teils bereits geschützt. Der über 100 Jahre anhaltende Betrieb als psychiatrische Klinik und jüngst auch als Heimstätte erforderte laufend Anpassungen an den Gebäuden und am Klinikareal. Auch heute sorgt ein effizienter Klinik-Betrieb in den historischen Gebäuden zu verschiedenen Zielkonflikten. Im Auftrag des Hochbauamtes St. Gallen erstellte IBID eine Dokumentation zu Veränderungsgeschichte, Baubestand und Freiraum sowie eine Beurteilung des Baubestandes. Diese Berichte dienen als Grundlage für eine denkmalgerechte Weiterentwicklung des Areals.
Hauptgebäude im heutigen Zustand und kurz nach Bauvollendung um 1900 (Archiv Psychiatrie St. Gallen Nord).
Kolorierte Architekturzeichnung aus der Ursprungszeit
Schnitt durch das Verwaltungsgebäude, um 1895 (Archiv Psychiatrie St. Gallen Nord).
Situationspläne
Darstellung der baulichen Entwicklung des Areals (IBID 2019).
Links
Situationsplan von 1903: 1. Bauphase (schwarz) und 2. Bauphase (rot).
Rechts
Situationsplan von 1980: vor 1945 (schwarz); bis 1980 (rot).
Unsere Kunden
Interessenbindungen legen wir nach den Regeln des ICOMOS-Codex offen. Kollektives Wissen und Teamkompetenz sind unsere Stärken. Die Facharbeit kombinieren wir mit transdisziplinären Ansätzen. Die folgende Auswahl unserer Kunden gibt Ihnen einen ersten Einblick in unser Wirkungsfeld.
Öffentliche Verwaltung und Fachstellen
- Denkmalpflege Winterthur
- Kantonale Denkmalpflege St. Gallen
- Kantonale Denkmalpflege Schaffhausen
- Kantonale Denkmalpflege Luzern,
- Hochbauamt Schaffhausen
- Immobilien Stadt Luzern
- Amt für Raumentwicklung Zürich
- Hochbauamt St. Gallen
- Stadt Stein am Rhein
- Stadt Wil
- Stadt Rheineck
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS
Gemeinden im Kanton Zürich
Bauma, Birmensdorf, Dorf, Dürnten, Feuerthalen, Glattfelden, Gossau, Hittnau, Herrliberg, Hochfelden, Kloten, Lindau, Oberglatt, Regensberg, Regensdorf, Richterswil, Rorbas, Russikon, Wiesendangen, Zell
Private Träger
- HRS Real Estate AG, Frauenfeld
- ETH Zürich Immobilien
- HIAG Immobilien Holding AG, Zürich
- Jakob und Emma Windler-Stiftung, Stein am Rhein
- Baugenossenschaft Rotach Zürich